Citroen CV 11 Traction Avant (Zivil) Tamiya 1:35 |
Das Original:
Der Citroen Traction Avant wurde von 1934 – 1957 gebaut. Er hatte viele technische Merkmale welche im heutigen Automobilbau Standard sind. Von den meisten anderen zeitgenössischen Automobilen unterschieden sich die Wagen durch ihre selbsttragenden Karosserien. Dadurch waren sie deutlich leichter und hatten einen tiefer liegenden Schwerpunkt. Zusammen mit der damals neuen Einzelradaufhängung mit Drehstabfederung vorn und dem Vorderradantrieb sowie der starren Hinterachse, die an zwei Längslenkern mit Drehstabfedern und einem Panhardstab geführt wurden, erreichte man eine für die damalige Zeit hervorragende Strassenlage und ausgezeichneten Komfort. Durch den Einbau des Motors hinter dem Getriebe wurde eine gute Lastverteilung erreicht. Das vor dem Motor sitzende Getriebe besass vier Gänge (drei Vorwärts- und ein Rückwärtsgang) welche über einen Schalthebel im Armaturenbrett gewählt wurden.
Die vorderen Türen sind hinten angeschlagen (sogenannte Selbstmördertüren) und gewährleisten ein bequemes Ein- und Aussteigen. Die Frontscheibe kann leicht nach vorne geklappt werden, so entsteht bei wärmerem Wetter ein angenehmer Luftzug.
Bekannt wurde der Traction Avant als „Gangsterlimousine“, dies dank der hervorragenden Strassenlage mit welcher er sich der Legende nach zu seiner Zeit als ideales Fluchtfahrzeug eignete.
Das Modell:
Das Modell von Tamiya im Massstab 1:35 habe ich im Rahmen des Projektes „Citroen Traction 11CV“ des IPMS Sektion St. Gallen gebaut und wurde mit Äzteilen und Resinrädern von Hauler ergänzt. Ich habe mich für die zivile Ausführung entschieden, eine militärische Ausführung werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch bauen. Der Bausatz entspricht nicht der üblichen Tamiya-Qualität welche ich von den Modellen im Massstab 1:20 oder 1:24 gewohnt bin. So hat es zwischen dem Chassisrahmen und der hinteren Sitzbank sowie zwischen den Radkästen und der Fahrgastzelle viel Luft. Damit das nach dem Zusammenbau nicht sichtbar ist, habe ich die Radkästen mit Bleifolie (von einer Flasche Rotwein) beplankt und die Sitzbank seitlich mit Plastikteilen aufgedoppelt (dazu musste eine überzählige Motorhaube eines Ami-Modells herhalten).
Die Mittelpartie der Feuerwand zwischen Motorraum und Fahrgastzelle ist im Modell zu breit und musste teilweise abgeschliffen werden. Das auf die Feuerwand aufgesetzte Armaturenbrett würde im fertigen Modell in den Lichtraum der Türöffnung ragen. Um das zu verhindern musste der obere Teil der Feuerwand gekürzt werden. Die Rücklehnen der Vordersitze weisen eine zu grosse Vertiefung aus und mussten mit Evergreen-Sheet ergänzt werden. Die Kartentaschen in den Türen und in den Rücklehnen der Vordersitze wurden ebenfalls aus Bleifolie hergestellt. Zum Formen der Wellenlinien wurde die Folie über den Zähnen eines Kamms glattgestrichen.
Für die Bemalung des Modells habe ich Tamiya-Farben und zum Kleben den Tamiya-Kleber verwendet. Zudem habe ich für die Ätzteile den Sekundenkleber von TURBO und zum Kleben der Klarsichtteile Tamiya Craft Bond verwendet.
Der Unterboden wurde mit X-18 (Semi gloss Black) und die Ölwanne des Motors mit XF-5 (Flat Green) gespritzt. Ergänzt wurde der Unterboden mit den Elektrokabeln (aus Kupferdraht) und den Bremsseilen (aus Soft Aluminium Rods .015“ von Detail Master) welche mit XF-56 (Metallic Grey) bemalt wurden. Für den Fussraum wurde ein Grau, gemischt mit XF-63:2 + XF-1:1 (Germann Grey + Flat Black) und die Innenverkleidung und Sitze sowie die Feuerwand ein helles Grau, gemischt aus XF-2:7 + XF-53:1 (Flat White + Neutral Grey) verwendet. Die Pedale für Gas, Bremse und Kupplung sind Ätzteile. Das Armaturenbrett wurde in der Fahrzeugfarbe gespritzt. Für den Tachometer (Rahmen und Folie) wurden ebenfalls die Äzteile verwendet. Die Tachofolie wurde auf der Rückseite XF-2 (Flat White) gespritzt. Der Schalthebel wurde aus einem Drahtstück hergestellt, für die Ausbildung des Knauf wurde das Drahtstück in Sekundenkleber getaucht bis sich eine Kugel gebildet hat.
Da der Kühlergrill und die Kühlklappen seitlich in der Motorhaube ausgeschnitten und durch Ätzteile ersetzt wurden, hätte man den Einblick in einen leeren Motorraum erhalten. Aus diesem Grund habe ich ihn „möbliert“. Aus verschiedenen Plastikteilen habe ich den Motorblock mit Auspuffanlage, Vergaser, Luftfilter, Zündverteiler mit Zündkabeln, Batterie und den Kühler hergestellt. Für das Schaltgestänge wurden Soft Aluminium Rods .020“ von Detail Master verwendet. Den Abschluss des Motorraums gegen das Chassis habe ich mit Evergreen-Sheet geformt.
Für die Farbgebung der Karosserie stehen verschiedene Möglichkeiten offen. Ich habe mich für ein Bordeaux-Rot gemischt aus X-7:40 + X-4:1 (Red + Blue) und schwarze Kotflügel X-1 (Black) entschieden. Um eine schöne Farbe zu erhalten musste die Karosserie zuerst mit XF-2 (Flat White) grundiert werden. Die Stossstangen, Scheinwerfer, Kühlergrilleinfassung, Rand der Reserveradabdeckung, Raddeckel, Fensterrahmen der Frontscheibe und das Scharnier der Motorhaube wurden mit Bare Metall Folie belegt. Ebenso die Kantenschutze der Kotflügel. Das Frontfenster für welches ich die Äzteile (Rahmen und Scheibe) verwendet habe, wurde leicht herausgestellt montiert. Für die Scheibenwischer habe ich ebenfalls die Ätzteile verwendet. Zu deren Befestigung über dem oberen Scheibenrand musste eine Achse aus Draht hergestellt werden. Für die Hupe wurde das Ätzteil verwendet, um ihr etwas Volumen zu geben wurde sie auf ein Stück Evergreen-Sheet geklebt. Auf der vorderen Stossstange wurde das Nummernschild abgeschliffen und durch das Ätzteil ersetzt, ebenfalls das hintere Nummernschild. Darauf fehlt jedoch das Rücklicht, welches aus einem Klar-Gussast selbst hergestellt, mit Silber grundiert und mit X-27 (Clear Red) überdeckt wurde.
Erst nach dem Aufsetzen der Karosserie auf das Chassis wurden die Türen angeklebt. Die Karosserie wurde nicht festgeklebt, so dass sie jederzeit zum Einsetzen von Figuren entfernt werden kann.
Hansueli Keller IPMS Schweiz Sektion St. Gallen