Ferrari 599 GTO 1:24 von Revell |
Das Original
Am 8. April 2010 präsentierte Ferrari den 599 GTO, ein auf 599 Exemplare limitiertes Sondermodell des 599 GTB. Der Ferrari 599 GTO wurde aus dem 599 XX, einem waschechten Rennwagen, quasi zurück entwickelt. Beim GTO (Gran Tourismo Omologato) handelt es sich nicht um eine Homologationsserie zur Zulassung in einer Rennsportkategorie deren Fahrzeuge auf Serienmodellen basieren müssen. Der 599 XX stammt nämlich direkt vom serienmässigen 599 GTB ab. Der GTO kostete 317'500 Euro, das sind knapp ein viertel des Preises der für einen XX bezahlt werden muss. Gegenüber dem Serien-GTB entspricht das lediglich einem Aufpreis von 60'000 Euro. Dafür bringt der GTO gut 100 Kilo weniger auf die Waage als der 599 GTB, verfügt aber über 60 PS mehr Leistung, bessere Bremsen und ein in allen Punkten optimierts Motor-Getriebe- und Fahrwerks-Management. Der V12-Zylinder Front-Mittelmotor hat einen Hubraum von 5'999 ccm welcher eine Leistung von 670 PS bei 8’250/min mit einem Drehmoment von 620 Nm bei 6’500/min. über ein teilautomatisiertes, sequenziell geschaltetes Sechsganggetriebe in Transaxle Bauweise auf die Hinterräder abgibt. Der fahrbereit 1'600 kg schwere GTO wird in unter 3,35s von 0-100 km/h beschleunigt und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 335 km/h.
Das Modell
Das Modell des 599 GTO im Massstab 1:24 von Revell ist von guter Qualität und Passgenauigkeit. Der Motor und die Bremsen sind ansprechend detailliert, die Aufhängungen dagegen sind sehr rudimentär dargestellt. Der Baubeginn erfolgte mit dem Spritzen und Zusammenbauen der Bodengruppe mit den Radaufhängungen und dem Einbau des Motors. Den Boden und die Radkasten habe ich mit XF-1 (matt black) und die Radaufhängungsteile mit XF-16 (Aluminium) gespritzt. Die Bemalung des Motors erfolgte nach den Angaben in der ausführlichen und leicht verständlichen Bauanleitung. Der Zusammenbau des Motors, der Aufhängungen und Radkasten erfolgte ohne Probleme. Als nächstes habe ich die Auspuffanlage montiert. Die Öffnungen in den Endrohren mussten noch etwas Aufgebohrt werden damit die Rohrwände nicht mehr so dick sind. Dann konnten der Motor und der Kühler eingesetzt werden. Danach erfolgt der Zusammenbau der Räder. Die Bremsscheiben sind zwischen den beiden Felgenteilen eingebaut. Die Bremszangen habe ich zuerst XF-2 (matt white) und dann X-7 (red) gespritzt. Für die Felgen habe ich XF-56 (metallic grey) gewählt.
Im nächsten Arbeitsgang habe ich das Interieur zuerst in verschiedenen dunklen Farbtönen gespritzt und dann zusammengebaut. Der Boden inkl. Kardantunnel, Rückwand und Gepäckablage wurden XF-24 (dark grey) gespritzt. Ebenso die Türverkleidungen und die untere Seite des Armaturenbrettes. Die obere Seite des Armaturenbrettes sowie die Steuersäule und die Mulden in den Türverkleidungen habe ich X-18 (semi gloss black) gespritzt. Den mittleren Teil des Armaturenbrettes und den Haltebügel auf dem Kardantunnel habe ich in einem schwarz–metallic – Ton, gemischt aus X-1:9 und XF-56:1 (gloss black +metallic grey) gespritzt. Die Sitze sind ebenfalls mehrfarbig. Die Sitzschale und Scharniere sind X-1:9 + XF-56:1, die Sitzflächen und Rückenlehnen X-18 und die seitlichen Wulste XF-24 gespritzt. Die Sitze habe ich mit Sicherheitsgurten Sparco red von Eduard ausgerüstet. Die hinteren Befestigungsbügel in der Rückwand für die Gurten sind aus Evergreen-Stab Durchmesser 0.5 mm selber hergestellt.
Die Karosserie ist aussen zwei-farbig. Zuerst habe ich den Dachhimmel und die Säulen innen XF-24 gespritzt. Anschliessend wurde die übrige Innenseite der Karosserie sowie die Innenseite der Motorhaube XF-1 gespritzt. Nachdem der Motorraum X-18 und das Dach, die A-Säulen, die Dachfinnen, Aussenrückspiegel und die Mulden der Scheinwerfer in einem dunklen Grau gemischt aus X-18:6 + XF-63:5 (semi gloss black + germann grey) gespritzt waren, habe ich den übrigen Teil der Karosserie XF-2 grundiert. Dann folgte X-7 in drei Schichten und dazwischen Schleifen mit Schleifpapier 4'000, 6'000, 8'000 und 12'000. Vor dem Lackieren mit X-22 (clear) wurden die Decals angebracht. Für die Lüftungsöffnungen sind im Bausatz Plastic-Teile sowie ein Stück Kunststoff-Netz enthalten welches Wahlwiese eingesetzt werden kann. Ich habe mich für die Variante «Gitter» entschieden. In der Bauanleitung sind die Masse für das Zuschneiden der Gitter angegeben, jedoch sind die Maschen parallel zu den Längsseiten ausgerichtet. Ich habe die Gitter aber mit den Maschen diagonal eingesetzt. Die grosse Öffnung in der Front für den Kühler hat noch einen feinen Rahmen. So musste ich zuerst die Öffnung für das Gitter herausschneiden und konnte dann ein Gitter aus Photo-etched Mesh-A von Studio 27 einsetzten. Die Motorhaube kann man mit einem Bügel, der in die Karosserie eingesetzt ist, öffnen. Das ist aber eine etwas wuchtige Konstruktion, so dass ich mich entschlossen habe die Haube nur aufzusetzen. Vor der «Endmontage» habe ich die Scheinwerfer und Rückleuchten eingesetzt.
Die «Endmontage» besteht aus dem Zusammenbau der einzelnen Komponenten und dem Einsetzen der Fenster und Anbauteile. Zuerst wurde die Passagierzelle in die Karosserie eingesetzt und diese dann auf das Chassis aufgesetzt. Danach konnten der Heckdiffusor und die Spoilerlippe an der Front montiert werden. Jetzt erfolgte noch der Einbau der Fenster, der Abdeckung der Scheinwerfer und der Dachfinnen. Dank der guten Passgenauigkeit war die «Endmontage» kein Problem. Für die Scheibenwischer habe ich Äzteile von ABER verwendet. Mit der Montage der Rückspiegel war mein drittes Modell der Ferrari 599 Serie fertiggestellt.
Hansueli Keller IPMS Schweiz Sektion St. Gallen